Albert Weisgerber, Strand auf Norderney, 1910
Die Sammlung der Klassischen Moderne spiegelt vor allem den produktiven Austausch der in Deutschland und Frankreich wirkenden Avantgarde-Strömungen vom Impressionismus bis in die Kunstproduktion der 1960er Jahre wieder. Zu den herausragenden Werkkomplexen zählen die Gemälde der Berliner Sezession mit Max Liebermann, Lovis Corinth und insbesondere Max Slevogt. Daneben prägen hochrangige Gemälde und Skulpturen des deutschen Expressionismus das Profil der Saarbrücker Bestände. Hauptwerke von Max Beckmann finden sich ebenso wie solche der Bauhaus-Meister Oskar Schlemmer, Lyonel Feininger oder László Moholy-Nagy. Umfangreiche Werkkonvolute von Albert Weisgerber und Hans Purrmann verdankt das Haus der 1982 eingegliederten Sammlung Kohl-Weigand. Mit der prominent vertretenen Malerei des Informel ebenso wie mit dem Nachlass des Bildhauers Alexander Archipenko beherbergt das Saarlandmuseum einzigartige Werkgruppen. Im Skulpturenpark der Modernen Galerie am Saarufer findet sich zudem ein Ensemble von Monumentalplastiken, dessen Spektrum von Aristide Maillols Vénus sans bras (1920) über Anthony Caros Panama (1976/80) bis hin zu Pae Whites Torrance (2017) reicht.
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Die Graphische Sammlung ist der Ursprung der heutigen Sammlung des Saarlandmuseums. 1925 von Fritz Grewenig als Lehr- und Studiensammlung für die Staatliche Schule für Kunst und Kunstgewerbe in Saarbrücken gegründet, umfasst die Sammlung der Kunst auf Papier mittlerweile etwa 12.500 Zeichnungen und Druckgraphiken. Davon gehen rund 8.500 Blatt auf die 1980 eingegliederte Privatsammlung Kohl-Weigand zurück, eine der bedeutendsten privaten Kollektionen im südwestdeutschen Raum.
Schwerpunkte der Sammlung liegen auf dem deutschen und französischen Impressionismus (Max Liebermann, Max Slevogt, Lovis Corinth, Edouard Manet, Auguste Renoir) und dem deutschen Expressionismus der Brücke (Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Max Pechstein, Karl Schmidt-Rottluff, Emil Nolde), ergänzt von größeren Werkkomplexen renommierter Künstler*innen der Zwischen- und Vorkriegszeit (Marc Chagall, Max Beckmann, James Ensor, Albert Weisgerber, George Grosz, Hans Purrmann, Max Ernst, Käthe Kollwitz, u.a.). Nach 1945 prägt das Informel die Neuzugänge (Gerhard Hoehme, Emil Schumacher, KRH Sonderborg, Karl Otto Götz). Der Nachlass von Fritz Zolnhofer wird ebenso in der Graphischen Sammlung verwahrt wie große Konvolute der saarländischen Künstler Leo Grewenig und Edgar Jené.
Die Graphische Sammlung verfügt über einen Vorlegeraum.
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Die Fotografische Sammlung umfasst derzeit einen hochkarätigen Bestand von 24.667 Abzügen und etwa ebenso vielen Bildern auf Diapositiv- und Negativmaterial. Sie gehört zu den ältesten in einem Museum für moderne Kunst in dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik. Ihre Entstehung hängt auf das Engste zusammen mit dem Wirken Otto Steinerts, der als Hochschullehrer für Fotografie aber auch als Initiator der 1951 ins Leben gerufenen subjektiven fotografie internationale Bekanntheit und Einfluss erlangte. Weitere Schwerpunkte der Sammlung sind Surrealismus, Bauhaus, Neue Sachlichkeit und zeitgenössische Fotografie sowie ein beachtlicher Bestand zur Fotografie des 19. Jahrhunderts. Die zeitgenössische Fotografie ist vertreten mit Arbeiten von Boris Becker, Sinje Dillenkofer, Sven Erik Klein, Hans-Christian Schink u. v. a.. Zu den Sammlungsschätzen zählt auch der beachtliche Bestand zur Fotografie des 19. Jahrhunderts: Portraitfotografien von sehr frühen Daguerreotypien über Salzpapierabzüge zu Ambro- und Ferrotypien, frühe Fotografien aus dem Heiligen Land von Auguste Salzmann, aus Konstantinopel und Griechenland von James Robertson und Philippos Margaritis, sehr frühe dokumentarische Fotografie wie ein erst jüngst wiederentdecktes Album mit Motiven aus Paris von Édouard Baldus sowie Industriemotive des Saargebietes von Carl Heinrich Jacobi aus den 1860er Jahren.
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Im zeitgenössischen Bereich stehen neben Positionen in allen klassischen Medien auch Videokunst und Performance sowie Installations-, Licht- und Klangkunst im Fokus, die seit den 1980er und 90er Jahren auch in Saarbrücken durch international renommierte Künstler*innen, wie Daniel Hausig, Katharina Hinsberg, Christina Kubisch, Marie-Jo Lafontaine, Marcel Odenbach, Ulrike Rosenbach u.v.a. etabliert und weiterentwickelt wurden.
Besondere Akzente setzen außerdem aktuelle Werke, die für die großzügige Architektur des Erweiterungsbaus entstanden sind, wie Gregor Hildebrandts Ein Lied von Wiederkehr (2011), Michel Majerus Liebt Euch (1999), Jonathan Meeses Love Like Blood (2004) und Pae Whites An Allegory of Air – The Hungry Ghost (2017) oder die Klanginstallation Das Glashaus (2003) von Christina Kubisch. Der Ausbau dieser aktuellen Positionen ist eng verknüpft mit dem Ausstellungsprogramm der Stiftung, aus dem immer wieder zentrale Werke in die Sammlung aufgenommen werden, wie zuletzt Claire Morgans große Rauminstallation All of the Things I Have Ever Lost (2020/21).
Die Moderne Galerie verfügt über einen großzügigen Skulpturengarten, der 1992 in seiner jetzigen Form angelegt wurde. Die dort gezeigten Werke repräsentieren wesentliche Positionen der Plastik des 20. und 21. Jahrhunderts, sowie zeitgenössische Werke. Besucher*innen erwartet u.a. Aristide Maillols Vénus sans bras, die in ihrer Figürlichkeit und klassischen Formensprache eine seit der Antike herrschende Bildhauertradition aufgreift, non-figurative Skulptur- und Raumkonzepte der Künstler*innen Katja Strunz, Matschingsky-Denninghoff und Olav Christopher Jenssen, gegenstandsbezogene Herangehensweisen bei Pae White, sowie Informelle Arbeiten wie die von Karl Otto Götz und Gregor Hildebrandts.
Besucher:innen sind nicht nur dazu eingeladen, durch den Garten zu wandeln und die Werke zu betrachten, sondern sich der Macht ihres Blickes bewusst zu werden. Kein Werk steht frei von Kontext. Die hier ausgestellten Freiplastiken laden zur Gedankenspielerei ein, sollen auch und gerade in ihrem Umfeld gelesen werden, im Dialog miteinander.